Aue-Bad Schlema - Verankerung des Reanimationsunterrichtes in den Lehrplänen Sächsischer Schulen

Aue-Bad Schlema - Verankerung des Reanimationsunterrichtes in den Lehrplänen Sächsischer Schulen

Unter dem Motto: „Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“ trafen sich am 25.April 2024 Vertreter von Projektpartnern, wie Große Kreisstadt Aue, Helios Klinikum Aue, Johanniter- Unfall-Hilfe e.V. und Björn-Steiger-Stiftung mit Kultus- Staatsminister Christian Piwarz (CDU) und dem zuständigen Wahlkreisabgeordneten Eric Dietrich (CDU) im Helios Klinikum.
Im Gespräch stellte Dr. Thomas Ketteler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, dar, dass jährlich 65.000 Menschen einen plötzlichen Herztod erleiden und nur 10 Prozent der Betroffenen einen solchen Notfall überleben.
Die Quote der Wiederbelebungen durch eine Herzdruckmassage stieg in Deutschland zwar seit 2010 von 14 auf etwa 51 Prozent im Jahr 2022, aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das immer noch zu wenig. Bis zu 45 Prozent aller Herz-Kreislauf-Stillstände treten im häuslichen Umfeld auf.
Wenn Passant*innen oder Angehörige im Ernstfall sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen würden, könnten jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben gerettet werden. Das effektivste Mittel zur Rettung, das auch von Laien angewendet werden kann, ist die Defibrillation (Behebung von Herz-Rhythmusstörungen durch Gleichstromimpulse). Je früher die Defibrillation erfolgt, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit.
Genau darauf baut das Projekt „Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“ auf. In der ersten Phase wurden an 24 Standorten im Stadtgebiet, sogenannte AED’s - „Laien-Defibrillatoren“ - installiert, die Breitenausbildung der Bevölkerung übernahm der Johanniter- Unfall-Hilfe e.V. Parallel dazu wurden im Rahmen der Aktion „Retten macht Schule“ alle Schüler*innen der 7. Klassen der Oberschulen und Gymnasien in und außerhalb der Stadt in der Herz-Lungen-Wiederbeldung unterrichtet.
Die Björn Steiger Stiftung stellt die notwendigen Übungspuppen und Material zur Verfügung. Thomas Pflanz ergänzte, je mehr Menschen schon im jungen Alter mit Erster Hilfe vertraut gemacht werden, desto größer ist die Chance, dass im Ernstfall lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden.
Bereits junge Menschen ab der siebten Klasse sind in der Lage, Erwachsene zu reanimieren, deshalb zielt die weitere Arbeit in Richtung Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.
Mit einem Pilotprojekt an den Schulen von Aue- Bad Schlema und darüber hinaus ist geplant, ab dem Schuljahr 2024/25 diesen überlebenswichtigen Reanimationsunterricht regelmäßig jährlich anzubieten.
Nach der Pilot- und Evaluierungsphase soll die obligatorische Verankerung des Reanimationsunterrichts in den Sächsischen Lehrplänen ab Schuljahr 25/ 26 erfolgen.
Gleichlaufend erfolgt der Aufbau regionaler Partnerschaften zwischen Schulen und Hilfsorganisationen.
Staatsminister Christian Piwarz ist von dem Vorhaben begeistert und überzeugt.
Gerne übernimmt er für dieses Projekt die Schirmherrschaft.
Auch der Wahlkreisabgeordnete Eric Dietrich lobt die Initiative: „Ein wirklich tolles Projekt, das Leben retten kann. Ich werde mich auch im Landtag für die weitere Unterstützung einsetzen.“